Vorausschauend planen und komfortables Wohnen für alle

Eine kluge, vorausschauende Planung bei Neuanschaffungen, Umbau und Neubau bietet schon heute eine gute Wohnqualität und kann spätere kostspielige Umbaumaßnahmen vermeiden helfen. Insbesondere der Grundriss und die Elektrik sind später nur mit sehr hohem Aufwand zu verändern.

  • Schwellenlose und großzügige Flächen im Eingangsbereich zum Beispiel bieten nicht nur Kindern Spielfläche mit ihrem Bobby-Car, sondern ermöglichen auch das problemlose Rangieren mit einem Rollator.
  • Die bodengleiche Dusche ist für alle komfortabel, einfach zu reinigen und sieht darüber hinaus schick aus.
  • Ein Gäste-WC im Erdgeschoss ist heute schon nützlich und kann später zu einem ebenerdigen Bad umgebaut werden.
  • Höhenverstellbare Schränke schaffen Stauflächen, sind aber auch für Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen zu nutzen: Erwachsene, Kinder, Kleinwüchsige oder Menschen im Rollstuhl.

Im folgenden Informationsflyer und Online-Vortrag finden Sie viele Beispiele und Anregungen, wie Sie es heute schon komfortabel haben, aber auch für das Wohnen im Alter gut vorbereitet sind.

Flyer "Wohnen mit Zukunft - komfortabel in allen Lebenslagen" pdf
Der Informationsflyer kann auch im Niedersachsenbüro in gedruckter Form bestellt werden.

Online-Vortrag: "Gutes Wohnen für Jung & Alt - clever an heute & morgen denken" Link
Dr. Dieter Sudbrink (Seniorenstützpunkt Osterholz, Familienzentrum OHZ e. V.) zeigt in einem 35-minütigen Beitrag viele Möglichkeiten auf, wie schon heute eine gute Wohnqualität geschaffen und gleichzeitig für das Alter vorgesorgt werden kann. Der Schwerpunkt liegt auf einem guten Grundriss, thematisiert werden aber auch alle Räume in der Wohnung sowie Lichtgestaltung und Staumöglichkeiten.

Online-Interview: "Gebäude für jede Lebensituatiation gestalten" Link
Die Architektin Iris Zetsche stellt dar, welche baulichen Voraussetzungen ein Gebäude erfüllen sollte, um ein lebenslanges Wohnen zu ermöglichen. Eingegangen wird auf Neubau und Umbau, auf die DIN 18040 und auf mögliche Kosten. Schwerpunkte liegen im Bad, im Eingangsbereich, bei der Küche und Grundrissgestaltung.

Hier finden Sie weitere Informationen:

  • Informationsblatt (Niedersachsenbüro) "Das komfortable und alternsgerechte Haus": pdf
  • Broschüre: Mein Zuhause umgestalten (Verbraucherzentrale NRW) Link
  • Die junge Familie: Modern und leichter leben im alten Haus (Verbraucherzentrale NRW) Link
  • Familie im Umbruch: Neue Wohnperspektiven entwickeln (Verbraucherzentrale NRW) Link

Energetische Sanierung mit Barrierefreiheit verbinden

Die gemeinsame Umsetzung von energieeffizienter Sanierung, Einbruchschutz & Barrierefreiheit spart Kosten und Aufwand, denn es sind häufig die gleichen Gewerke beteiligt. Außentüren und Fenster spielen beispielsweise bei der energetischen Sanierung und beim Einbruchschutz eine wichtige Rolle. Aber breite Türen und leicht bedienbare Fenstergriffe erleichtern auch das Leben bei eingeschränkter Mobilität. Das Gleiche gilt für das Bad: Wenn die Heizungsanlage modernisiert wird, sind häufig Leitungen in Bad und Küche davon betroffen. Mit vergleichsweise kleinem Mehraufwand können im Zuge der Sanierung dort direkt Barrieren abgebaut werden. Auch Förderungen für energetische Sanierungen, Barrierefreiheit und Einbruchschutz lassen sich koppeln. Weitere Informationen unter Link

Design für Alle

Das "Design für Alle" beschreibt ein Gestaltungskonzept mit einem Prozess, der darauf abzielt, Zugänglichkeit, Nutzbarkeit und Erlebbarkeit für möglichst alle Menschen zu erreichen.
Dies bedeutet, dass die gebaute Umwelt, Produkte und Dienstleistungen so gestaltet sein sollen, dass sie die Bandbreite menschlicher Fähigkeiten, Fertigkeiten, Bedürfnisse und Vorlieben berücksichtigen, ohne Nutzer durch Speziallösungen zu stigmatisieren. mehr

Bereits 2014 hat der "Design für Alle – Deutschland e. V. (EDAD)" Link gemeinsam mit drei Partnern das Konzept des "Design für Alle" konkretisiert und im Auftrag des BMWi Kriterien entworfen, die die praktische Umsetzbarkeit befördern sollen. Daraus entstehen bis heute in vielen Branchen und Bereichen innovative Produkte und Aktivitäten nach dem Konzept "Design für Alle".

Die Kriterien sind Gebrauchsfreundlichkeit, Anpassbarkeit, Nutzerorientierung, ästhetische Qualität und Marktorientierung.

Praktikerleitfaden „Besser für die Kunden, besser fürs Geschäft - Design für Alle in der Praxis“ Link

Wie kommt das "Design für Alle" an die Menschen?

Das "Design für Alle" kann nur dann die Menschen erreichen, wenn sich auch der Markt auf dieses Thema einstellt. Und wenn neue Produkte im Dialog mit Betroffenen und/oder Wohnberaterinnen/Wohnberatern entwickelt werden, ist sichergestellt, dass sie auch den Bedarfen der Menschen entsprechen. Aus diesem Grund haben die LINGA und das Niedersachsenbüro Akteure aus Produktentwicklung und Handel, Handwerk und Wohnungswirtschaft sowie Wohnberaterinnen und Wohnberater eingeladen, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Online-Konferenz "Komfortabel Wohnen in jedem Alter - wie kommt das "Design für Alle" an die Menschen?" am 29.11.2022

Vorträge

  • 1. Neue Wege zum Wohnkomfort (Urlaub, Möbelhäuser, Baumärkte…) 
    Simon Kesting, Design für Alle Deutschland e. V.
    Wenn Menschen erleben, was ihnen guttut, sind sie eher motiviert, dies in ihrem Alltag und ihrem Wohnraum umzusetzen. Erlebnisräume können im Tourismus, in Baumärkten, Möbelhäusern, Zeitschriften oder in Musterwohnungen geschaffen werden. Vortrag ansehen pdf
  • 2. Zusammenspiel der Agierenden: Handwerk, Planung & Design für Alle am Beispiel "WohnZeit"
    Dr. Dieter Sudbrink, Seniorenstützpunkt Osterholz, Familienzentrum OHZ e. V.
    Präventive Wohnberatung kann helfen, Räume von vornherein so zu konzipieren, dass zusätzliche Spezialmaßnahmen eher die Ausnahme als die Regel sind. Dafür sollten Beratende eng mit ausführenden Betrieben zusammenarbeiten.
  • 3. Frag den Fachmann: Der Weg zum Komfortbad
    Stefan Bahlmann, bad&heizung Bahlmann
    Die Firma Bahlmann mit Sitz im LK Cloppenburg bietet barrierefreie Ausstattungen unter dem Label „KomfortPlus“ an, um Kunden emotional anzusprechen und kombiniert Ausführung mit Beratung.
  • 4. Mehrwert „Komfort“ für Produktanbietende
    Willi Möller, Mormor Aktivmöbel
    Mormor bietet funktionelle Aktivmöbel (Tische und Stühle) zum Greifen an. Problem ist, dass diese Möbel nicht in den Hilfsmittelkatalog der Krankenkassen aufgenommen werden. Vortrag ansehen pdf

Aufnahmen der Vorträge

Teil 1: Grußwort der Staatssekretärin Dr. Christine Arbogast und Vorträge 1-3 Link
Teil 2: Vortrag 4 und Publikumsdiskussion Link

Thementische

In 3 Thementischen wurden miteinander diskutiert:

  • Tisch A. Design für Alle | Sicht der Nutzer/-innen und Wohnberatung, neue Wege der Sensibilisierung Zusammenfassung
  • Tisch B. Netzwerke bilden | Angebot, Handwerk, Fachhandel und Wohnberatung zusammenbringen Zusammenfassung
  • Tisch C. Komfort als Geschäftsmodell | Anforderungen an Anbietende/Herstellung/Handel Zusammenfassung

Die gesamten Inhalte der Online-Konferenz finden Sie unter Link

 

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